So funktionieren Korrektursignale und Abbruchsignale beim Hund

So funktionieren Korrektursignale und Abbruchsignale beim Hund

Wir unterscheiden ganz klar zwischen einem Korrektur- und einem Abbruchsignal.

Bei dem Korrektursignal arbeiten wir mit Frust, bei dem Abbruchsignal ist es das Meideverhalten. Es ist sehr wichtig, dass ein Hund ein Abbruch- aber auch ein Korrektursignal kennt. Man kann immer sehr gut beobachten, dass Hunde, die keine eindeutigen Grenzen kennen und nie gelernt haben, mit Frust umzugehen, unruhig und gestresst sind. In vielen Situationen kommt es deshalb auch dazu, dass sie sich unangemessen verhalten. 

Ein Hund,  der frĂŒh gelernt hat, dass man nicht alles bekommt, aber auch Alternativen bekommen hat, der wird sich in der Menschenwelt viel besser zurechtfinden.

Was das Korrektursignal und das Abbruchsignal genau sind und wie du es mit deinem Hund trainierst, erfÀhrst du in diesem Blogartikel. 

Allgemeines zu Korrektursignal und Abbruchsignal

Wir wollen dem Hund auf keinen Fall Angst einjagen, wir sind auch nicht „böse“ auf ihn. Das entsprechende Signal muss immer in der IntensitĂ€t an den Hund angepasst werden. Wir wollen, dass der Hund „innehĂ€lt“ „ablĂ€sst“ mit oder von dem, was er macht.

Bei dem Abbruchsignal z.B. ist es deshalb sehr wichtig, dass der Hund bereits eine Handlung zeigt, also beispielsweise bereits auf das Futter zugeht. Wenn man schon, bevor der Hund sich in Bewegung setzt, sein Abbruchsignal sagt, dann ist es eigentlich kein Abbruch. Denn der Hund bricht ja kein Verhalten ab. Es ist sogar eher ungĂŒnstig, denn du sagst das Abbruchsignal zu einem Hund, der sich richtig verhĂ€lt.

Jetzt schauen wir uns die beiden Signalarten mal genauer an.

Das Korrektursignal

Das Korrektursignal wird im Hundetraining verwendet, damit der Hund sein Verhalten verbessern kann. Der Hund soll nĂ€mlich selbststĂ€ndig ein anderes Verhalten anbieten (können), um zum Erfolg (VerstĂ€rker) zu kommen. Der Hund weiß dann irgendwann, dass er mit einem anderen Verhalten zu einem VerstĂ€rker kommen kann. 

Wenn der Hund also ein anderes, ein besseres Verhalten zeigt, kann er auch wieder eine Belohnung erarbeiten. Hier wird ihm also weder Ärger angedroht, noch eine Alternative vorgegeben. Er soll sich quasi selber korrigieren, weswegen man dieses Signal oft auch „Korrektursignal“ nennt.

Das Korrektursignal wird mit dem GefĂŒhl “Frust” verknĂŒpft und der Hund lernt, dass wenn er dieses Verhalten zeigt, es nicht zum Erfolg fĂŒhrt und er es anderes oder besser machen muss. 

 

Aufbau des Korrektursignals

Hund mit Clicker, der auf seinen Pfoten liegt

Hier möchten wir dir zeigen, wie du das Korrektursignal selbst trainieren kannst. Es ist wichtig, dass du dir fĂŒr das Training ausreichend Zeit nimmst. 

Schritt 1 fĂŒr das Training des Korrektursignals - Futter prĂ€sentieren

Du sitzt auf einem Stuhl oder bei einem kleinen Hund auf dem Boden. Der Hund bekommt abwechselnd aus beiden HĂ€nden Futter prĂ€sentiert. Dein Hund darf dieses Futter auf ein Signal hin, z.B. “NIMM” nehmen. 

Es ist wichtig, dass du das Futter aus der ausgestreckten Hand sehr souverĂ€n gibst. Das jeweilige Signal, z.B. “Nimm”, sagst du 0,5 Sekunden, bevor dein Hund das Futter aufnimmt. Das sorgt fĂŒr eine gute VerknĂŒpfung zwischen dem Signal und dem sicheren Aufnehmen des Futters. 

Das wiederholst du zwischen 6 und 10 mal. Dein Hund muss sicher sein, dass er etwas bekommt, wenn die Hand auf ihn zukommt. 

Schritt 2 fĂŒr das Training des Korrektursignals - Futter ablehnen

Nach den Wiederholungen legst du nun wieder ein FutterstĂŒck auf deine ausgestreckte HandflĂ€che. Auch hier wird die Hand dem Hund souverĂ€n entgegengestreckt. Wenn dein Hund nun kommt, um das FutterstĂŒck entgegenzunehmen, sagst du “NönĂ¶â€ oder “ÄhĂ€h” und dann wird sofort die Hand geschlossen. 

Dein Hund darf nicht an das Futter gelangen! Zieh die Hand nicht weg!

Nun wird dein Hund versuchen, irgendwie an das Futter zu kommen. Du lÀsst ihn also ausprobieren, wie das gehen könnte. Er wird evtl. lecken, kratzen, bellen usw. Diese Verhaltensweisen werden ihm aber keinen Erfolg bringen. 

Der Knackpunkt ist, dass du jetzt ganz geduldig bist und ruhig (und wortlos) abwartest. Dein Hund wird anfangen, darĂŒber nachzudenken, wie er an das FutterstĂŒckchen kommen kann. Zuerst wird jedes Alternativverhalten belohnt. Die meisten Hunde starren dann fĂŒr eine Zeit regungslos auf den Boden oder auf die Faust. 

Viele Hunde zeigen das Verhalten nur sehr kurz - wir reden von 0,25 bis 0,5 Sekunden. Dann musst du sofort reagieren und den Hund belohnen!

Schritt 3 fĂŒr das Training des Korrektursignals - Verhalten einfordern

Wenn dein Hund das “Ablassen” zuverlĂ€ssiger zeigt, kannst du ein bestimmtes Verhalten “einfordern”. Du wartest nun darauf, dass dein Hund ein ganz bestimmtes Verhalten zeigt - evtl. einen Blickkontakt. 

Dieser Blickkontakt ist ebenfalls nur ein weiterer Versuch deines Hundes. Auch hier bitte daran denken, dass dieses Verhalten als eine von zahlreichen Möglichkeiten nur sehr kurz gezeigt wird und du fix aus der anderen Hand die Belohnung gibst. 

Hast du den Zeitpunkt verpasst, wartest du auf eine Wiederholung!

Es gibt vereinzelt Hunde, die sich sehr schwer damit tun, dem Menschen gleich ins Gesicht zu schauen. Diesen Hund darfst du zunÀchst schon belohnen, wenn sein Blick in die NÀhe deines Gesichtes, also z.B. in den Hals- oder Brustbereich, wandert. Nach und nach wird auch bei diesen Hunden die Faust erst dann geöffnet, wenn der Blickkontakt funktioniert.

 

Schritt 4 fĂŒr das Training des Korrektursignals - Dranbleiben

Deine Aufgabe ist es nun, jeden Tag das Anschauen etwas zu verlÀngern. Wir reden hier ebenfalls nur von Sekunden! Verlange bitte nicht zu viel und gehe kleine Schritte, dann wird es gut gelingen! 

Die VerlÀngerung erreichst du, indem du nicht sofort nach dem ersten Blick belohnst, sondern erst nach einer bestimmten Zeit. Hat dein Hund es nun geschafft und du hast ordentlich belohnt, fÀngst du wieder von vorne an. 

 

So wird es nach und nach mit dem Korrekturverhalten immer besser klappen. 

Das Abbruchsignal

Das Abbruchsignal im Hundetraining wird verwendet, um einen Hund darauf aufmerksam zu machen, dass eine bestimmte AktivitÀt oder ein bestimmter Befehl beendet werden soll. Es kann in Form eines Wortes, einer Handbewegung oder eines Tonsignals gegeben werden. 

Es ist wichtig, dass das Abbruchsignal immer gleich bleibt und konsistent verwendet wird, damit der Hund es schnell lernt und versteht. Es ist auch wichtig, dass das Abbruchsignal nur verwendet wird, wenn der Hund tatsÀchlich etwas falsch macht, um Verwirrung zu vermeiden.

Und jetzt schauen wir uns mal Schritt fĂŒr Schritt an, wofĂŒr man das Abbruchsignal braucht und wie man es trainieren kann.

WofĂŒr braucht man das Abbruchsignal beim Hund?

Das Abbruchsignal kommt in Zukunft immer dann zum Tragen, wenn dein Hund eine unerwĂŒnschte Handlung zeigt oder wenn er von dir gegebenen Signalen nicht folgt. Dein Hund lernt sich zurĂŒckzunehmen und somit schafft er es, immer besser Frustration zu ertragen. 

Mit dem Training des Korrektursignals kann man den Anfang machen. Ein Hund, der nicht gelernt hat, etwas nicht zu bekommen, kann durch diese Frustration in ein Stressverhalten rutschen.

Nun soll der Hund ein unerwĂŒnschtes Verhalten sein lassen. Bei dem Abbruchsignal zeigt er Meideverhalten bzw. eine Hemmung. Wenn der Hund nicht weiß, was er stattdessen tun kann, wird ihm ein neues Signal gegeben. Das ist der Unterschied zum Korrektursignal, da besteht die Reaktion in Frust. 

Der Hund lernt auf ein z.B. „Nein“ sein Verhalten abzubrechen, weil er sonst „Ärger“ mit seinem Halter bekommt. Wir wollen im Gegensatz zum Korrektursignal mit unserer Energie arbeiten. Das bedeutet, dass der Hund durch ein „schlecht gelauntes“, „energetisches“ NEIN von seiner Handlung abgebrochen wird.

Er soll die Handlung seines „Tuns“ - nĂ€mlich den Keks nehmen zu wollen-, ablassen.

So trainierst du das Abbruchsignal in zwei Schritten

Das Abbruchsignal kannst du wie auch das Korrektursignal mit deinem Hund, am besten schon im Welpenalter, trainieren. Wie es geht, erklÀre ich dir im folgenden:

Schritt 1 fĂŒr das Training des Abbruchsignals - Aufnahme verhindern

Du legst das Futter auf den Boden und dein Hund darf das Futter mit z.B. „NIMM“ aufnehmen. Nun legst du ein FutterstĂŒck auf den Boden und verhinderst die Aufnahme mit einem z.B. „NEIN“. Wenn dein Hund zum Futter gehen möchte, legst du die Hand oder den Fuß darauf, um die Aufnahme zu verhindern. Bitte nicht mit dem „NEIN“ beginnen!

Schritt 2 fĂŒr das Training des Abbruchsignals - Übung Innehalten

Der zweite Schritt, der in diesem Training zu bewerkstelligen ist, dass wir das FutterstĂŒckchen auf den Boden werfen. Du wirfst einige FutterstĂŒckchen mit dem Wort „NIMM“ in den Raum. Dann kommt das „NEIN“ und dein Hund sollte innehalten und dich anschauen. Entweder du gibst das StĂŒckchen dann frei, oder er bekommt aus der anderen Hand einen Keks. Wirf das Futter aber nicht zu weit, sodass du im Notfall noch die Hand auflegen könntest.

GrundsÀtze zum Training des Abbruchsignals

Gib deinem Hund mit dem Wort „NIMM“ ĂŒberaus freundlich das Futter, es sollte eine sehr positive Stimmung herrschen. 

Beim Abbruch, also dem Wort „NEIN“ wechselst du deine Stimmung sehr schnell in eine schlechte Laune. So sollte das „NEIN“ auch gesprochen werden. 

Du als Halter musst lernen, deine Stimmungen schnell den Situationen anzupassen. Dein Hund soll verstehen, dass er einen Fehler gemacht hat oder was er gerade macht, lassen soll. 

Da wir ihm aber eine Möglichkeit lassen, die Wogen wieder zu glĂ€tten, gehen wir aus lerntheoretischer Sicht einen wirklich guten Deal ein. Er wird in Zukunft sensibler auf deine Meinung eingehen und ĂŒberlĂ€sst dir die Richtung. Das Training sollte tĂ€glich 2-3 Mal stattfinden, mit einem zeitlichen Umfang von max. 3-4 Minuten pro Trainingseinheit.


Fazit

Leckerlis und Zubehör fĂŒr ein Clickertraining

Sowohl das Korrektursignal als auch das Abbruchsignal sind wichtige Elemente der Hundeerziehung und sollten mit viel Geduld und Freude trainiert werden. 

Die Geduld mit dem Hund bedeutet auch immer eine Weiterentwicklung des Menschen. Reagiert der Hund nicht so, wie du es dir erwĂŒnscht, musst du dein Verhalten anpassen und ggfls. noch einmal einen Schritt zurĂŒckmachen.

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Clickertraining fĂŒr Hunde – eine einfache EinfĂŒhrung (nicht nur) fĂŒr Welpen

Clickertraining fĂŒr Hunde – eine einfache EinfĂŒhrung (nicht nur) fĂŒr Welpen

Wenn wir mit unserem Hund und insbesondere mit Welpen kommunizieren und ihm etwas beibringen möchten, dann braucht es eine Trainingsmethode, mit der wir erwĂŒnschtes Verhalten verstĂ€rken können. 

HierfĂŒr eignet sich das Clickertraining fĂŒr Hunde bzw. die Arbeit mit dem sogenannten Markersignal. Dieses eignet sich sehr gut dafĂŒr, mit deinem Welpen alltĂ€gliche Signale zu trainieren oder ihm sogar Tricks, wie z.B. das Maul zu öffnen, beizubringen. 

Was ist Clickertraining?

Clickertraining ist -einfach ausgedrĂŒckt- die VerknĂŒpfung eines GerĂ€usches, mit der gewollten Handlung deines Hundes. Beim Clickertraining wird das GerĂ€usch des Clickers, “des sogenannten Knackfroschs”, mit der Aussicht auf eine Belohnung verknĂŒpft. Dies muss in einem engen Zeitrahmen passieren. Am besten landet der Keks 0,5 Sekunden nach dem GerĂ€usch im Maul des Hundes. 

So lernt der Hund, dass es ein Leckerli gibt, wenn er das GerÀusch des Clickers hört. Und wir wollen dem Hund beibringen, dass dieses GerÀusch wirklich super toll ist, weil er etwas davon hat. 

Warum ist Clickertraining sinnvoll?

Das Clickertraining erleichtert dir die Kommunikation mit deinem Hund. Viele haben die Sorge, dass sie den Clicker immer dabei haben mĂŒssen. Diese Sorge kann ich dir nehmen. Der Clicker wird als Verbindungsmittel zur besseren Kommunikation mit dem Hund genutzt. Aber du kannst natĂŒrlich auch weiterhin mit deinem Hund “ganz normal” kommunizieren. Der Clicker erleichtert dir die BestĂ€tigung und somit das Lernen deines Hundes. Er wird vieles schneller und einfacher verstehen.

Der Hund lernt mit Hilfe des Clickertrainings, gewĂŒnschtes Verhalten zu wiederholen. So kannst du dem Hund die normalen Signale wie Fuß, Sitz, Platz usw. beibringen. 

Außerdem hat das Clickertraining noch folgende Vorteile: Der Hund wird die Übungen oder Signale lieber machen, als wenn du versuchst, dies mit Strenge zu erreichen. Außerdem ist der Clicker ein unzweifelhaftes, also genaueres, Signal fĂŒr den Hund.

WofĂŒr kann man den Clicker einsetzen?

Hund mit Clicker, der auf seinen Pfoten liegt
  • FĂŒr die Hundeerziehung
  • Bei Hundebegegnungen
  • Du kannst den Clicker im Hundesport benutzen (Dummytraining, Schutzdienst, Agility, Rallye Obedience etc.)
  • SchnĂŒffelaufgaben (z.B.: etwas Anzeigen - DrogenspĂŒrhunde werden auch mit dem Clicker ausgebildet)
  • FĂŒr die Welpenerziehung (RĂŒckruf, Abbruchsignal, Sitz, Platz etc.)
  • Du kannst den Hund besser beschĂ€ftigen, z.B. indem du weitere Tricks oder Handlungsketten antrainierst
  • Mit dem Clicker wird der Hund kognitiv ausgelastet
  • Der Clicker ist auch fĂŒr Ă€ngstliche Hunde sinnvoll, weil du den Hund durch diese Situationen besser fĂŒhren kannst - der Hund hat den Clicker ja als positives Signal kennengelernt.

Warum ist es sinnvoll, einen Clicker und Clickertraining fĂŒr Hunde zu nutzen?

Stellt sich zunĂ€chst die Frage, warum es ĂŒberhaupt sinnvoll ist, einen Clicker zu nutzen und Clickertraining durchzufĂŒhren. Es gibt ja auch die Möglichkeit, den Hund einfach verbal durch ein “fein” oder “super” oder Ähnliches zu bestĂ€tigen. Viele Hunde lernen auch gut und sehr viel dadurch, dass du sie verbal bestĂ€tigt. Doch Achtung - Fein, Super etc. - dies sind oft Lobworte und keine Markersignale. Der Clicker ist ein Markersignal und kĂŒndigt dem Hund immer eine Belohnung an.

Es ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass wir Menschen das Timing besser einhalten können,wenn wir auf den Knopf - also den Clicker - drĂŒcken, als ĂŒber das Sprachenzentrum eine verbale BestĂ€tigung abzugeben. Der Ton des Clickers ist nĂ€her am Verhalten, als es ein verbaler Ausspruch von uns wĂ€re. Wir können somit exakter bestĂ€tigen, genauer sein und somit versteht der Hund besser/schneller, welches Verhalten gewĂŒnscht ist.

Außerdem hört sich der Clicker immer gleich an. Der Clicker ist immer neutral - ganz im Gegenteil zu unserer Stimme, die von unseren Emotionen oder unserer aktuellen Situation eingefĂ€rbt ist. Bist du z.B. gerade erst aufgestanden, klingt deine Stimme ganz anders, als wenn du Ă€rgerlich, freudig erregt oder genervt bist. Der Clicker hingegen gibt den immer gleichen Ton ab.

Deshalb ist der Clicker neutraler und besser verstĂ€ndlich fĂŒr den Hund. Wir Menschen reden den ganzen Tag (mehr oder weniger) und der Hund kann schwerer verstehen, wann, welche Worte wichtig fĂŒr ihn sind und wann nicht.

Funktioniert Clickertraining fĂŒr Hunde auch mit Welpen?

Eine Frage, die ich immer wieder höre, ist die, ob das Clickertraining fĂŒr Hunde auch mit Welpen funktioniert. Und da kann ich nur sagen: Ja natĂŒrlich - je frĂŒher du auch bei deinem Welpen mit dem Clickertraining startest, desto besser ist es. 

Es ist sogar eine schöne Möglichkeit, den Hund öfter fĂŒr gutes und gewĂŒnschtes Verhalten zu belohnen. Ganz oft sind wir nĂ€mlich eher auf die Dinge fokussiert oder schenken Aufmerksamkeit, wenn etwas nicht gut lĂ€uft. Mit dem Clickertraining kannst du deinem Welpen die Aufmerksamkeit zur richtigen Zeit schenken - nĂ€mlich dann, wenn er gewĂŒnschtes Verhalten gezeigt hat. 

Und jetzt schauen wir uns mal Schritt fĂŒr Schritt an, wie das Clickertraining funktioniert.

So funktioniert das Clickertraining fĂŒr Hunde - einfach erklĂ€rt

Wichtig ist zunÀchst, dass du verstehst, wie das Clickertraining grundsÀtzlich funktioniert. 

Deshalb werden wir uns zunÀchst anschauen, was genau deine Aufgabe beim Clickertraining ist, bevor wir uns dann dem Welpen bzw. Hund zuwenden. 

Hintergrund zum Clickertraining

ZunÀchst einmal besorgst du dir eine Handvoll richtig guter Leckerlis. Je besser die Leckerlis sind, desto eher wird der Hund das als positiv empfinden und desto schneller wird er das mit dem GerÀusch verbinden. 

FĂŒr den Hintergrund, was du beim Clickertraining beachten solltest, möchte ich ein bisschen ausholen:

Stell dir vor, dass du jedes Mal, wenn ich ein „SchnalzgerĂ€usch“ mache, eine Millionen Euro steuerfrei auf deinem Konto eingeht.

Schnalz - eine Millionen Euro

Schnalz - noch eine Million Euro usw. 

Und du denkst dir in diesem Moment, wow, wie cool wĂ€re das. Jedes Mal, wenn Claudia schnalzt, bekomme ich einfach so eine Millionen Euro auf mein Konto. Du spĂŒrst die freudige Erwartung und schon wieder schnalz eine Million mehr auf dem Konto.

Wenn ich hingegen schnalze und du bekommst einen Butterkeks, denkst du dir vielleicht, dass das ganz nett ist., aber es löst in dir sicher nicht die gleiche Begeisterung aus. Und selbst wenn du Butterkekse ganz doll magst - ĂŒberlege mal, wie viele Butterkekse du dir kaufen könntest, wenn bei jedem Mal schnalz eine Millionen Euro auf deinem Konto landet 😉. 

Schritt 1: So ĂŒbst du selber das Clickertraining ohne Hund

Du hast also Clicker und Leckerlis in den HĂ€nden. Die Leckerlis sind der primĂ€re VerstĂ€rker, also das, was der Hund haben möchte. Der Clicker ist der sekundĂ€re VerstĂ€rker und dieser kĂŒndigt, weil er zeitlich ein bisschen zuvor kommt, den primĂ€ren VerstĂ€rker, also das Leckerli, an. 

Du kannst die Leckerlis gerne ein bisschen hinter dem RĂŒcken verstecken, aber den Clicker darf der Hund sehen. 

Und dann nutzt du den Clicker klick und legst das Leckerli direkt auf den Tisch. Es muss ein direkter zeitlicher Zusammenhang zwischen Clicker und Leckerli bestehen. Es ist aber wichtig, dass der Clicker ganz kurz zuvor kommt, und zwar etwa 0,5 Sekunden frĂŒher.

Schritt 2: Nun kommt dein Welpe oder dein Hund dazu

Wenn du das ein paar Mal geĂŒbt hast, probierst du es mit deinem Welpen oder Hund aus. Und wieder den Clicker klick nutzen und direkt danach das Leckerli geben. Probier es einige Male aus, damit du auch diesen direkten Zusammenhang ohne grĂ¶ĂŸere zeitliche Verzögerung hinbekommen kannst.  

Wenn dein Hund ein bisschen gerĂ€uschempfindlich ist, kannst du den Clicker auch in die Jackentasche oder hinter den RĂŒcken stecken, so dass das GerĂ€usch nicht ganz so laut ist. Einfach mal ausprobieren, wie es deinem Hund mit dem GerĂ€usch geht. 

Und jetzt immer wieder klick - Leckerli. Klick - Leckerli. 

Meine Tipps zum Clickertraining

Achtet darauf, dass ihr das Futter nicht sichtbar in der Hand hochrollt. Das ist eine sogenannte Überschattung und lenkt den Hund von der Verbindung klick - Leckerli ab. 

Noch mal ganz wichtig: Es kommt der Klick und das Futter wird unmittelbar danach gegeben. 

Diese Tricks habe ich nach und nach mit Nahla, meiner Hundedame, mit Hilfe des Clickertrainings einstudiert:

  • eine Tasche holen
  • drehen um die eigene Achse
  • Köpfchen ablegen (super Trick fĂŒr Fotos)
  • Maulkorb antrainieren
  • Ringewerfen
  • HĂ€schen mit Winken
  • TikTok (Hundefuß an Menschenfuß)

Fazit

Leckerlis und Zubehör fĂŒr ein Clickertraining

Clickertraining ist eine ganz tolle Möglichkeit, eine schöne Kommunikation mit dem Hund aufzubauen und eine sinnvolle Art und Weise zu schaffen, um den Hund zu beschĂ€ftigen. Wichtig dafĂŒr ist aber zunĂ€chst, dass du als Mensch verstanden hast, wie das Clickertraining grundsĂ€tzlich funktioniert, die zeitlichen ZusammenhĂ€nge geĂŒbt hast und dies dann konsequent mit deinem Welpen bzw. Ă€lteren Hund umsetzt.

Eine tolle Möglichkeit, das Clickertraining selbst zu lernen, ist mein neuer Kurs „Hundeerziehung leicht gemacht“. Wir trainieren 10 Wochen gemeinsam. In dieser Zeit legen wir die Basis, mit welcher du das weitere Training mit Leichtigkeit absolvierst. Wir arbeiten an der Beziehung, der Bindung, der allgemeinen Hundeerziehung - und das alles mit einer MĂŒtze voll Spaß.

Alle wichtigen Informationen findest du hier: Hundeerziehung leicht gemacht

Falls du noch mehr Informationen rund um BeschĂ€ftigung und Erziehung deines Welpen oder deines Hundes haben möchtest, dann komm doch zu uns in den Trust the Dog Online-Club. Dort zeige ich dir Möglichkeiten, deinen Hund entspannt zu Hause zu trainieren und dabei optimal auszulasten. Außerdem gibt es jede Menge Austauschmöglichkeiten und Fragestunden. Wir freuen uns auf dich!