Wenn wir mit unserem Hund und insbesondere mit Welpen kommunizieren und ihm etwas beibringen möchten, dann braucht es eine Trainingsmethode, mit der wir erwünschtes Verhalten verstärken können.
Hierfür eignet sich das Clickertraining für Hunde bzw. die Arbeit mit dem sogenannten Markersignal. Dieses eignet sich sehr gut dafür, mit deinem Welpen alltägliche Signale zu trainieren oder ihm sogar Tricks, wie z.B. das Maul zu öffnen, beizubringen.
Was ist Clickertraining?
Clickertraining ist -einfach ausgedrückt- die Verknüpfung eines Geräusches, mit der gewollten Handlung deines Hundes. Beim Clickertraining wird das Geräusch des Clickers, “des sogenannten Knackfroschs”, mit der Aussicht auf eine Belohnung verknüpft. Dies muss in einem engen Zeitrahmen passieren. Am besten landet der Keks 0,5 Sekunden nach dem Geräusch im Maul des Hundes.
So lernt der Hund, dass es ein Leckerli gibt, wenn er das Geräusch des Clickers hört. Und wir wollen dem Hund beibringen, dass dieses Geräusch wirklich super toll ist, weil er etwas davon hat.
Warum ist Clickertraining sinnvoll?
Das Clickertraining erleichtert dir die Kommunikation mit deinem Hund. Viele haben die Sorge, dass sie den Clicker immer dabei haben müssen. Diese Sorge kann ich dir nehmen. Der Clicker wird als Verbindungsmittel zur besseren Kommunikation mit dem Hund genutzt. Aber du kannst natürlich auch weiterhin mit deinem Hund “ganz normal” kommunizieren. Der Clicker erleichtert dir die Bestätigung und somit das Lernen deines Hundes. Er wird vieles schneller und einfacher verstehen.
Der Hund lernt mit Hilfe des Clickertrainings, gewünschtes Verhalten zu wiederholen. So kannst du dem Hund die normalen Signale wie Fuß, Sitz, Platz usw. beibringen.
Außerdem hat das Clickertraining noch folgende Vorteile: Der Hund wird die Übungen oder Signale lieber machen, als wenn du versuchst, dies mit Strenge zu erreichen. Außerdem ist der Clicker ein unzweifelhaftes, also genaueres, Signal für den Hund.
Wofür kann man den Clicker einsetzen?
- Für die Hundeerziehung
- Bei Hundebegegnungen
- Du kannst den Clicker im Hundesport benutzen (Dummytraining, Schutzdienst, Agility, Rallye Obedience etc.)
- Schnüffelaufgaben (z.B.: etwas Anzeigen - Drogenspürhunde werden auch mit dem Clicker ausgebildet)
- Für die Welpenerziehung (Rückruf, Abbruchsignal, Sitz, Platz etc.)
- Du kannst den Hund besser beschäftigen, z.B. indem du weitere Tricks oder Handlungsketten antrainierst
- Mit dem Clicker wird der Hund kognitiv ausgelastet
- Der Clicker ist auch für ängstliche Hunde sinnvoll, weil du den Hund durch diese Situationen besser führen kannst - der Hund hat den Clicker ja als positives Signal kennengelernt.
Warum ist es sinnvoll, einen Clicker und Clickertraining für Hunde zu nutzen?
Stellt sich zunächst die Frage, warum es überhaupt sinnvoll ist, einen Clicker zu nutzen und Clickertraining durchzuführen. Es gibt ja auch die Möglichkeit, den Hund einfach verbal durch ein “fein” oder “super” oder Ähnliches zu bestätigen. Viele Hunde lernen auch gut und sehr viel dadurch, dass du sie verbal bestätigt. Doch Achtung - Fein, Super etc. - dies sind oft Lobworte und keine Markersignale. Der Clicker ist ein Markersignal und kündigt dem Hund immer eine Belohnung an.
Es ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass wir Menschen das Timing besser einhalten können,wenn wir auf den Knopf - also den Clicker - drücken, als über das Sprachenzentrum eine verbale Bestätigung abzugeben. Der Ton des Clickers ist näher am Verhalten, als es ein verbaler Ausspruch von uns wäre. Wir können somit exakter bestätigen, genauer sein und somit versteht der Hund besser/schneller, welches Verhalten gewünscht ist.
Außerdem hört sich der Clicker immer gleich an. Der Clicker ist immer neutral - ganz im Gegenteil zu unserer Stimme, die von unseren Emotionen oder unserer aktuellen Situation eingefärbt ist. Bist du z.B. gerade erst aufgestanden, klingt deine Stimme ganz anders, als wenn du ärgerlich, freudig erregt oder genervt bist. Der Clicker hingegen gibt den immer gleichen Ton ab.
Deshalb ist der Clicker neutraler und besser verständlich für den Hund. Wir Menschen reden den ganzen Tag (mehr oder weniger) und der Hund kann schwerer verstehen, wann, welche Worte wichtig für ihn sind und wann nicht.
Funktioniert Clickertraining für Hunde auch mit Welpen?
Eine Frage, die ich immer wieder höre, ist die, ob das Clickertraining für Hunde auch mit Welpen funktioniert. Und da kann ich nur sagen: Ja natürlich - je früher du auch bei deinem Welpen mit dem Clickertraining startest, desto besser ist es.
Es ist sogar eine schöne Möglichkeit, den Hund öfter für gutes und gewünschtes Verhalten zu belohnen. Ganz oft sind wir nämlich eher auf die Dinge fokussiert oder schenken Aufmerksamkeit, wenn etwas nicht gut läuft. Mit dem Clickertraining kannst du deinem Welpen die Aufmerksamkeit zur richtigen Zeit schenken - nämlich dann, wenn er gewünschtes Verhalten gezeigt hat.
Und jetzt schauen wir uns mal Schritt für Schritt an, wie das Clickertraining funktioniert.
So funktioniert das Clickertraining für Hunde - einfach erklärt
Wichtig ist zunächst, dass du verstehst, wie das Clickertraining grundsätzlich funktioniert.
Deshalb werden wir uns zunächst anschauen, was genau deine Aufgabe beim Clickertraining ist, bevor wir uns dann dem Welpen bzw. Hund zuwenden.
Hintergrund zum Clickertraining
Zunächst einmal besorgst du dir eine Handvoll richtig guter Leckerlis. Je besser die Leckerlis sind, desto eher wird der Hund das als positiv empfinden und desto schneller wird er das mit dem Geräusch verbinden.
Für den Hintergrund, was du beim Clickertraining beachten solltest, möchte ich ein bisschen ausholen:
Stell dir vor, dass du jedes Mal, wenn ich ein „Schnalzgeräusch“ mache, eine Millionen Euro steuerfrei auf deinem Konto eingeht.
Schnalz - eine Millionen Euro
Schnalz - noch eine Million Euro usw.
Und du denkst dir in diesem Moment, wow, wie cool wäre das. Jedes Mal, wenn Claudia schnalzt, bekomme ich einfach so eine Millionen Euro auf mein Konto. Du spürst die freudige Erwartung und schon wieder schnalz eine Million mehr auf dem Konto.
Wenn ich hingegen schnalze und du bekommst einen Butterkeks, denkst du dir vielleicht, dass das ganz nett ist., aber es löst in dir sicher nicht die gleiche Begeisterung aus. Und selbst wenn du Butterkekse ganz doll magst - überlege mal, wie viele Butterkekse du dir kaufen könntest, wenn bei jedem Mal schnalz eine Millionen Euro auf deinem Konto landet 😉.
Schritt 1: So übst du selber das Clickertraining ohne Hund
Du hast also Clicker und Leckerlis in den Händen. Die Leckerlis sind der primäre Verstärker, also das, was der Hund haben möchte. Der Clicker ist der sekundäre Verstärker und dieser kündigt, weil er zeitlich ein bisschen zuvor kommt, den primären Verstärker, also das Leckerli, an.
Du kannst die Leckerlis gerne ein bisschen hinter dem Rücken verstecken, aber den Clicker darf der Hund sehen.
Und dann nutzt du den Clicker klick und legst das Leckerli direkt auf den Tisch. Es muss ein direkter zeitlicher Zusammenhang zwischen Clicker und Leckerli bestehen. Es ist aber wichtig, dass der Clicker ganz kurz zuvor kommt, und zwar etwa 0,5 Sekunden früher.
Schritt 2: Nun kommt dein Welpe oder dein Hund dazu
Wenn du das ein paar Mal geübt hast, probierst du es mit deinem Welpen oder Hund aus. Und wieder den Clicker klick nutzen und direkt danach das Leckerli geben. Probier es einige Male aus, damit du auch diesen direkten Zusammenhang ohne größere zeitliche Verzögerung hinbekommen kannst.
Wenn dein Hund ein bisschen geräuschempfindlich ist, kannst du den Clicker auch in die Jackentasche oder hinter den Rücken stecken, so dass das Geräusch nicht ganz so laut ist. Einfach mal ausprobieren, wie es deinem Hund mit dem Geräusch geht.
Und jetzt immer wieder klick - Leckerli. Klick - Leckerli.
Meine Tipps zum Clickertraining
Achtet darauf, dass ihr das Futter nicht sichtbar in der Hand hochrollt. Das ist eine sogenannte Überschattung und lenkt den Hund von der Verbindung klick - Leckerli ab.
Noch mal ganz wichtig: Es kommt der Klick und das Futter wird unmittelbar danach gegeben.
Diese Tricks habe ich nach und nach mit Nahla, meiner Hundedame, mit Hilfe des Clickertrainings einstudiert:
- eine Tasche holen
- drehen um die eigene Achse
- Köpfchen ablegen (super Trick für Fotos)
- Maulkorb antrainieren
- Ringewerfen
- Häschen mit Winken
- TikTok (Hundefuß an Menschenfuß)
Fazit
Clickertraining ist eine ganz tolle Möglichkeit, eine schöne Kommunikation mit dem Hund aufzubauen und eine sinnvolle Art und Weise zu schaffen, um den Hund zu beschäftigen. Wichtig dafür ist aber zunächst, dass du als Mensch verstanden hast, wie das Clickertraining grundsätzlich funktioniert, die zeitlichen Zusammenhänge geübt hast und dies dann konsequent mit deinem Welpen bzw. älteren Hund umsetzt.
Eine tolle Möglichkeit, das Clickertraining selbst zu lernen, ist mein neuer Kurs „Hundeerziehung leicht gemacht“. Wir trainieren 10 Wochen gemeinsam. In dieser Zeit legen wir die Basis, mit welcher du das weitere Training mit Leichtigkeit absolvierst. Wir arbeiten an der Beziehung, der Bindung, der allgemeinen Hundeerziehung - und das alles mit einer Mütze voll Spaß.
Alle wichtigen Informationen findest du hier: Hundeerziehung leicht gemacht
Falls du noch mehr Informationen rund um Beschäftigung und Erziehung deines Welpen oder deines Hundes haben möchtest, dann komm doch zu uns in den Trust the Dog Online-Club. Dort zeige ich dir Möglichkeiten, deinen Hund entspannt zu Hause zu trainieren und dabei optimal auszulasten. Außerdem gibt es jede Menge Austauschmöglichkeiten und Fragestunden. Wir freuen uns auf dich!