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Hundegruppen JA oder NEIN?

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Welpengruppen und Junghundegruppen – Sinnvoll oder Problematisch? Warum Einzeltraining oft der bessere Start ist

Welpengruppen und Junghundegruppen sind in der Hundewelt weit verbreitet und gelten oft als der Standard, um die Sozialisierung und Grundausbildung von Hunden zu fördern. Hundeschulen bieten diese Gruppenstunden an, um den Bedürfnissen junger Hunde gerecht zu werden. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es einige erhebliche Nachteile, die nicht immer direkt offensichtlich sind. In diesem Artikel werden wir die potenziellen Probleme von Welpen- und Junghundegruppen beleuchten und darlegen, warum ein individuelles Training, sowohl im Welpenalter als auch in der Pubertät des Hundes, oft sinnvoller ist.

Was sind Welpengruppen und Junghundegruppen? 

Welpengruppen und Junghundegruppen werden in der Regel von Hundetrainern oder Hundeschulen organisiert, um Hunden in einem bestimmten Alter das Erlernen grundlegender sozialer und kommunikativer Fähigkeiten zu ermöglichen. Welpengruppen richten sich an Hunde im Alter von etwa 8 bis 16 Wochen, während Junghundegruppen meist für Hunde zwischen 4 und 12 Monaten konzipiert sind.

In diesen Gruppen lernen die Hunde nicht nur den Umgang mit Artgenossen, sondern auch erste grundlegende Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Komm“. Zudem wird häufig auf alltägliche Reize wie laute Geräusche, fremde Menschen oder unbekannte Umgebungen eingegangen, um die Sozialisierung des Hundes zu fördern.

Vorteile von Welpengruppen und Junghundegruppen

Bevor wir uns den Nachteilen widmen, ist es wichtig, die positiven Aspekte von Welpen- und Junghundegruppen zu verstehen:

  • Sozialisierung : Welpengruppen bieten eine Gelegenheit für junge Hunde, auf kontrollierte Weise Kontakt zu anderen Hunden zu haben. Das ist besonders wichtig, um in dieser sinnvollen Entwicklungsphase zu lernen, wie man mit Artgenossen kommuniziert.

  • Grundgehorsam : In vielen Fällen werden erste Grundkommandos in einer entspannten Umgebung eingeführt. Dies kann hilfreich sein, um dem Hund wichtige Verhaltensregeln näherzubringen.

  • Gewöhnung an neue Umgebungen : Durch das Training in unterschiedlichen Kontexten lernen Hunde, sich an verschiedene Situationen anzupassen und stressfrei mit ihnen umzugehen.

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Die Nachteile von Welpengruppen und Junghundegruppen

Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es einige bedeutende Nachteile, die durch Gruppentraining entstehen können.

Diese sollten vor allem von Hundehaltern berücksichtigt werden, die den optimalen Trainingsweg für ihren Hund suchen.

Pubertät: Eine besondere Herausforderung

Die Pubertät des Hundes, oft auch als „Flegelphase“ bezeichnet, ist eine besonders kritische Entwicklungszeit. Sie beginnt meist im Alter von 6 bis 12 Monaten und kann bis zum zweiten Lebensjahr andauern. In dieser Phase testen Hunde oft Grenzen aus, ihre Hormone spielen verrückt, und das zuvor gut funktionierende Training scheint plötzlich in Vergessenheit geraten zu sein. Viele Hundebesitzer berichten, dass ihr Hund in dieser Phase scheinbar „nichts mehr kann“.

Junghundegruppen können in dieser Phase problematisch sein, da das Verhalten vieler Hunde stark variieren kann. Einige Hunde zeigen sich in der Pubertät übermäßig selbstbewusst und forsch, während andere ängstlicher oder unsicherer werden. Dies kann zu Spannungen in der Gruppe führen und dazu führen, dass der Hund nicht mehr auf seinen Halter hört, weil er zu sehr mit den anderen Hunden beschäftigt ist.

Überstimulation und Stress

Einer der größten Nachteile von Welpengruppen ist die Möglichkeit, dass Hunde überfordert werden. Gerade in den ersten Lebensmonaten sind Hunde besonders sensibel gegenüber Reizen. Welpengruppen finden oft in lauten, belebten Umgebungen statt, in denen der Hund vielen Geräuschen, Gerüchen und visuellen Eindrücken ausgesetzt ist. Das kann leicht zu einer Überstimulation führen, die den Hund mehr stresst, als ihm zu helfen.

Hunde, die sich in solchen Umgebungen unwohl fühlen, lernen oft nicht effektiv und können Verhaltensprobleme entwickeln.

Unkontrollierte Interaktionen zwischen den Hunden

In Welpengruppen wird oft Wert auf das freie Spiel der Hunde gelegt, um deren Sozialverhalten zu fördern. Dabei ist jedoch nicht jede Interaktion zwischen den Hunden positiv. Gerade in heterogenen Gruppen, in denen Hunde unterschiedlicher Rassen, Temperamente und Größen aufeinandertreffen, können Konflikte entstehen. Es gibt Hunde, die dominant auftreten, andere sind eher unsicher oder ängstlich. In solchen Fällen kann es passieren, dass der unsichere Hund von einem dominanten Artgenossen gemobbt wird oder dass Konflikte zwischen den Hunden entstehen.

Ein negatives Erlebnis mit einem anderen Hund in einer solchen Gruppe kann langfristige Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes haben. Manche Hunde entwickeln aufgrund solcher Erfahrungen oder sogar aggressiven Verhaltensweisen gegenüber anderen Hunden, was den gegenteiligen Effekt dessen hat, was eine Welpengruppe erreichen sollte.

Mangelnde individuelle Förderung

Ein weiterer Nachteil von Welpen- und Junghundegruppen liegt darin, dass das Training häufig nicht individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Hundes abgestimmt ist. In einer Gruppe von fünf, zehn oder sogar mehr Hunden ist es für den Trainer nahezu unmöglich, auf jede Tier spezifisch einzusteigen. Die Lerngeschwindigkeit und die Trainingsbedürfnisse können stark variieren: Manche Hunde lernen sehr schnell, andere brauchen mehr Zeit und Ruhe, um die Kommandos zu verstehen und zu verinnerlichen.

Dies kann dazu führen, dass Hunde, die langsamer lernen oder unsicher sind, in der Gruppe „untergehen“ und nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen. Dies kann auch problematisch sein, wenn bestimmte Hunde aufgrund ihrer Rasse, ihres Temperaments oder ihrer Vorgeschichte spezifische Trainingsmethoden erfordern, die in einer Standard-Gruppe nicht umgesetzt werden können.

Fehlender Fokus auf die Mensch-Hund-Beziehung

Die Bindung zwischen Hund und Halter ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Training. In Welpengruppen besteht jedoch die Gefahr, dass der Fokus weniger auf der Beziehung zwischen Mensch und Hund, sondern mehr auf den Interaktionen zwischen den Hunden liegt. Viele Hundehalter beobachten das Spiel der Hunde und verlieren dabei den direkten Kontakt zu ihrem Tier. Der Hund lernt, dass es in der Gruppe mehr um die anderen Hunde als um seine Menschen geht, was später zu Problemen im Gehorsam führen kann.

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Warum Einzeltraining im Welpen- und Junghundealter sinnvoller ist

Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es einige bedeutende Nachteile, die durch Gruppentraining entstehen können.

Angesichts der genannten Nachteile von Gruppenstunden stellt sich die Frage: Gibt es eine bessere Alternative? Tatsächlich bietet das Einzeltraining viele Vorteile, die besonders im Welpenalter und in der Pubertät entscheidend sein können. Im Folgenden werden die Hauptvorteile des Einzeltrainings erläutert:

Individuelle Betreuung und maßgeschneidertes Training

Im Einzeltraining kann der Hundetrainer gezielt auf die Bedürfnisse und das Lerntempo des einzelnen Hundes eingehen. Jeder Hund ist ein Individuum mit seinen eigenen Stärken, Schwächen und Charaktereigenschaften. Während ein Hund vielleicht schnell neue Kommandos lernt, braucht ein anderer mehr Zeit, um Vertrauen zu fassen und sich auf den Halter zu konzentrieren. Im Einzeltraining kann der Trainer das Programm auf den Hund und den Halter abstimmen, um exakt sicherzustellen, dass beide optimal lernen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass auf besondere Verhaltensweisen oder Problemfelder individuell eingegangen werden kann. Hat der Hund Angst vor bestimmten Situationen oder zeigt er Verhaltensauffälligkeiten, kann der Trainer im Einzeltraining gezielt daran arbeiten, ohne dass andere Hunde stören oder ablenken.

Stärkung der Bindung zwischen Mensch und Hund

 

Im Einzeltraining liegt der Fokus ganz klar auf der Beziehung zwischen dem Hund und seinem Menschen. Der Halter lernt, wie er klare und konsistente Signale gibt, und der Hund lernt, sich auf seinen Besitzer zu konzentrieren und auf ihn zu hören. Diese intensive gemeinsame Zeit stärkt die Bindung und das Vertrauen, was sich später in einer besseren Kommunikation und einem gehorsameren Hund widerspiegelt.

Gerade in der Pubertät ist es wichtig, diese Bindung aufrechtzuerhalten, da Hunde in dieser Phase oft dazu neigen, Grenzen auszutesten und ihre Umwelt auf neue Weise zu erkunden. Ein starkes Vertrauensverhältnis kann helfen, dass der Hund auch in dieser schwierigen Phase auf seinen Halter hört.

Flexibilität in der Trainingsgestaltung

Ein weiterer Vorteil des Einzeltrainings ist die Flexibilität. In Welpen- und Junghundegruppen ist der Trainingsplan oft vorgegeben, und alle Hunde durchlaufen das gleiche Programm. Im Einzeltraining kann der Trainingsplan jedoch flexibel an die Fortschritte und Bedürfnisse des Hundes angepasst werden. Hat der Hund ein bestimmtes Kommando schon verinnerlicht, kann man sich anderen Herausforderungen widmen. Zeigt der Hund Unsicherheiten, kann der Trainer gezielt an diesen Punkten arbeiten, ohne durch andere Hunde oder Gruppenmitglieder eingeschränkt zu sein.

Optimale Vorbereitung auf das Erwachsenenleben

Ein gut ausgebildeter Hund, der in Ruhe und ohne Stress gelernt hat, auf seinem Halter zu hören und sich in Situationen sicher zu bewegen, ist besser auf die verschiedenen Herausforderungen des Erwachsenenlebens vorbereitet. Das Einzeltraining legt hier eine solide Basis, die es dem Hund ermöglicht, in stressigen oder unvorhergesehenen Situationen ruhig und gehorsam zu bleiben.

Stressfreies Lernen 

Im Einzeltraining wird das Lernumfeld so gestaltet, dass der Hund nicht durch andere Hunde oder übermäßige Reize abgelenkt wird. Dies ermöglicht es dem Hund, sich besser auf die gestellten Aufgaben zu konzentrieren und stressfrei zu lernen. Ein überforderter oder gestresster Hund kann nur schwer neue Informationen aufnehmen, daher ist es wichtig, ihm die Zeit und den Raum zu geben, die er braucht.

Welpengruppen und Junghundegruppen – nicht immer die beste Wahl

Während Welpengruppen und Junghundegruppen eine Möglichkeit bieten, Hunden soziale Interaktionen und grundlegende Kommandos beizubringen, gibt es erhebliche, die nicht ignoriert werden sollten. Unkontrollierte Interaktionen, mangelnde individuelle Förderung und die Gefahr von Überstimulation können die Entwicklung eines Hundes negativ beeinflussen. Besonders in der Pubertät kann Gruppentraining problematisch sein, da Hunde in dieser Phase oft unausgeglichen sind und sich stärker von Artgenossen ablenken lassen.

Einzeltraining bietet hingegen die Möglichkeit, individuell auf den Hund einzugehen, die Bindung zwischen Hund und Halter zu stärken und in einem stressfreien Umfeld zu lernen. Diese personalisierte Herangehensweise kann nicht nur die Lernerfolge verbessern, sondern auch langfristig zu einem ausgeglichenen und gehorsamen Hund führen.

Wenn Sie auch auf der Suche nach der besten Trainingsmethode für Ihren Hund sind, sollten Sie die Vorteile des Einzeltrainings in Betracht ziehen. Vor allem im Welpenalter und in der Pubertät kann dies der Schlüssel zu einem harmonischen Zusammenleben und einer starken Mensch-Hund-Beziehung sein.

Die Erziehung eines Welpen ist eine Herausforderung, die viel Geduld und Konsequenz erfordert. Strafen und Gewalt haben in der Welpenerziehung keinen Platz, da sie das Vertrauen deines Hundes zerstören und zu dauerhaften Verhaltensproblemen führen können. Setze stattdessen auf liebevolle, aber konsequente Erziehung und positive Verstärkung.

Mit der richtigen Methode wirst du nicht nur einen gut erzogenen Hund haben, sondern auch eine tiefe Bindung zu deinem Welpen aufbauen. Dein Hund wird dir vertrauen, sich sicher fühlen und zu einem treuen und glücklichen Begleiter heranwachsen.

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