➡️ Folge 122 –
Verstehe deinen Welpen – Körpersprache von Hunden richtig deuten
Inhaltsverzeichnis
1. Warum Körpersprache bei Welpen so wichtig ist
2. Die Geschichte mit Alma – was sie uns lehrt
3. Hunde sprechen anders – und zwar immer
4. Wie dein Welpe mit seinem Gesicht spricht
5. Wenn Stress durch die Ohren kommt (und wieder geht)
6. Rute, Rücken, Rundrücken – Körpersignale verstehen
7. Typische Alltagsfallen: Vom Geschirr bis zur Stadt
8. Die Umarmung: Zeichen von Liebe oder Missverständnis?
9. Spiel oder Ernst? Körpersprache unter Hunden
10. So kannst du lernen, deinen Welpen wirklich zu lesen

Willkommen in der wunderbaren, manchmal rätselhaften Welt der Hundekommunikation!
Wenn du gerade einen Welpen bei dir aufgenommen hast, ist alles aufregend – für dich genauso wie für deinen kleinen Vierbeiner. Aber eines kann ich dir mit Sicherheit sagen: Hunde sprechen. Und zwar den ganzen Tag, pausenlos. Nur eben nicht mit Worten – sondern mit ihrem Körper.
Und genau darum geht es heute. Ich nehme dich mit auf eine fröhliche, tiefgehende Reise in die Körpersprache deines Hundes – basierend auf echten Gesprächen aus dem Podcast “Trust a Dog”, mit vielen praktischen Beispielen, Situationen aus dem Alltag und einer extra Portion Herzblut.
Warum Körpersprache bei Welpen so wichtig ist:
Gerade bei Welpen ist es besonders wichtig, ihre Körpersprache lesen zu können – denn sie sind noch dabei, ihre Umwelt zu begreifen. Und während wir Menschen Worte benutzen, um zu erklären, wie es uns geht, zeigt dein Welpe dir alles, was er fühlt – mit Ohren, Augen, Schwanz, Fell und jeder Menge Ausdruck.
Claudia, Hundetrainerin und Podcast-Host bei “Trust a Dog”, bringt es auf den Punkt: “Hunde studieren uns den ganzen Tag. Es ist nur fair, wenn wir auch lernen, sie zu lesen.”
Viele Missverständnisse entstehen, weil wir menschliche Maßstäbe an Hundeverhalten anlegen. Wir denken oft: “Er freut sich bestimmt!” – und merken gar nicht, dass unser Hund uns gerade etwas ganz anderes sagen will.


Die Geschichte mit Alma – was sie uns lehrt
Im Podcast erzählt Claudia von einem Hörer, Lars, und seiner Hündin Alma. Alma ist ein Briard, ein Hütehund durch und durch. Und Lars? Der verlässt sich ganz auf seine Beobachtungsgabe.
Er wählt Almas Hundekontakte sorgfältig aus, beobachtet genau, wie sie mit anderen umgeht, und lässt sie ihr Wesen entfalten – ohne Druck, aber mit Aufmerksamkeit. Alma darf Hunde trennen, wenn sie merkt, dass etwas aus dem Ruder läuft. Und das, obwohl sie erst acht Monate alt ist!
Diese Geschichte zeigt wunderbar, wie wertvoll es ist, wenn wir lernen, auf die feinen Signale unserer Hunde zu achten. Lars greift nur dann ein, wenn Alma überfordert ist. Der Rest ist Vertrauen, Kommunikation – und jede Menge liebevolle Aufmerksamkeit.
Hunde sprechen anders – und zwar immer
Du sprichst mit deinem Hund. Natürlich. Vielleicht sagst du: “Fein gemacht!” oder “Sitz!” oder “Nein, nicht in die Schuhe!”. Dein Welpe aber? Der redet auch. Und zwar pausenlos – nur ohne Worte.
Claudia erzählt im Podcast: “Ich sehe ganz oft, dass Hunde ganz lieb gemeint behandelt werden – und der Hund steht daneben mit großen Augen, glatter Stirn, festem Maul und sagt im Grunde: ‚Boah, bitte nicht!‘“
Diese kleinen Signale zu erkennen, macht den Unterschied zwischen einem guten Zusammenleben und echtem Verständnis. Und das beginnt im Gesicht.

Wie dein Welpe mit seinem Gesicht spricht:
Das Maul ist ein wunderbarer Kommunikationskanal. Ein leicht geöffnetes Maul, bei dem nur die Eckzähne sichtbar sind? Meist ein Zeichen von Entspannung. Ist es weit aufgerissen, mit Falten bis zur Nase? Dann sprechen wir vom sogenannten Stresshecheln. Viele verwechseln das mit Lachen – gerade bei Retrieverartigen Hunden, die „immer happy“ aussehen.
Claudia macht den Unterschied klar: “Je weiter das Maul geöffnet ist, desto unsicherer ist der Hund. Aber gefährlich können sie trotzdem sein. Das kurze, geschlossene Drohen – das ist die ernste Nummer.”
Und dann sind da noch die Augen. Große, runde Augen mit sichtbarem Weiß? Das sogenannte Walauge – ein sicheres Zeichen für Stress oder Überforderung. Oder das ständige Blinzeln – oft ein Versuch, Konflikte zu vermeiden.
Die Nase, die Schnauze, die sogenannten Vibrissen (Schnurrhaare) – all das spielt eine Rolle. Hunde kommunizieren in feinsten Nuancen.

Wenn Stress durch die Ohren kommt (und wieder geht)
Ohren sagen alles – wenn du hinsiehst. Hochgestellt und nach vorne gerichtet? Aufmerksamkeit, vielleicht auch Drohung. Flach nach hinten angelegt? Unsicherheit oder Beschwichtigung.
Claudia: „Auch Hängeohren zeigen das – nur etwas versteckter. Du musst lernen, genauer hinzusehen.“
Gerade bei Welpen ist es spannend: Sie lernen gerade erst, was in ihrer Umwelt wie funktioniert. Viele Reize, viele erste Male – und alles ist aufregend. Ein gutes Beispiel? Der Moment, wenn du dich über deinen Welpen beugst, um ihn zu streicheln. Die meisten Welpen ducken sich weg, zeigen Stresssignale – und wir denken: „Wie süß er schaut!“
Rute, Rücken, Rundrücken – Körpersignale verstehen
Die Rute ist wahrscheinlich das bekannteste Kommunikationsmittel. Aber wusstest du, dass Wedeln nicht immer Freude bedeutet?
Claudia betont: „Ein Jagdhund im Tunnel wedelt oft – aber der ist nicht fröhlich. Der ist fokussiert!“
Ein paar Beispiele:
– Locker wedelnde Rute = entspannt und freundlich
– Hoch gestellte, steife Rute = angespannt, vielleicht drohend
– Tief unter dem Bauch geklemmt = Unsicherheit oder Angst
Und der Rücken? Auch der spricht. Ein runder Rücken, wenn du deinem Hund das Geschirr anziehst, bedeutet: „Ich fühle mich nicht wohl.“

Du möchtest gerne von Anfang an alles richtig machen?
Dann kann ich dir meinen Online Welpenkurs empfehlen. Hier lernst du, was dein Welpe wirklich braucht. Welche Signale solltest du deinem Welpen beibringen oder was sind die wichtigesten Dinge, die ein Welpe lernen muss? Hier findest du die Antworten:
Typische Alltagsfallen:
Vom Geschirr bis zur Stadt
Im Alltag lauern viele kleine Missverständnisse. Du möchtest deinem Hund das Geschirr anziehen – er duckt sich, macht sich klein. Nicht, weil er „faul“ ist, sondern weil er sich unwohl fühlt. Oder du gehst mit ihm in die Stadt – und plötzlich reagiert er ganz anders als auf dem Feldweg. Die vielen Reize, Gerüche, Menschen, Geräusche – das ist für Welpen oft überwältigend.
Ein Tipp von Claudia: „Achte mal auf das Fell. Wenn es auf dem Rücken steht, von vorn bis hinten – dann ist Stress im Spiel.“
Die Umarmung: Zeichen von Liebe oder Missverständnis?
Wir Menschen lieben Umarmungen. Unsere Hunde meistens nicht. Im Podcast erzählen Claudia und Bini von Tests mit ihren eigenen Hunden. Die Reaktionen: Ohren zurück, Blick zur Seite, Schütteln danach – alles Signale dafür, dass die Umarmung nicht als Zuneigung ankam.
👉 Mach den Test: Stell dein Handy auf, film dich dabei, wie du deinen Hund umarmst – und analysiere sein Verhalten.

Spiel oder Ernst? Körpersprache unter Hunden:
Viele denken: Hunde lieben es, mit jedem zu spielen.
Aber Claudia räumt auf: „Fremde Hunde spielen nicht miteinander. Sie checken sich ab.“
Spiel braucht Vertrauen. Es entsteht, wenn Hunde sich öfter begegnen, sich kennen lernen.
Merkmale für echtes Spiel:
– Wechsel in den Rollen (mal jagt der eine, mal der andere)
– Spielbögen (Vorderkörper runter, Hinterteil hoch)
– kurze Pausen
Wenn aber einer nur dominiert, der andere sich entzieht, oder das Spiel „kippt“, solltest du eingreifen. Dein Welpe braucht dich als Sicherheit.
So kannst du lernen, deinen Welpen wirklich zu lesen:
Die wichtigste Zutat ist Aufmerksamkeit. Schau dir deinen Welpen wirklich an. Beobachte ihn in verschiedenen Situationen:
– Beim Spiel
– Beim Gassigehen
– Wenn Besuch kommt
– Wenn du ihn streichelst
– Wenn er fremde Hunde trifft
Und dann: Lerne daraus. Claudia sagt es so schön im Podcast: „Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, hinzuschauen, zu lernen – und eine Beziehung aufzubauen.“
Du wirst merken: Mit jedem Tag, an dem du deinen Hund besser verstehst, wächst euer Vertrauen. Und irgendwann sprichst du fließend Hundisch.
Noch Fragen?
Wenn du Lust hast, tiefer in das Thema einzusteigen, schau mal bei Claudia im “Trust a Dog” Online-Club vorbei. Dort gibt’s Themenabende, Videos und eine tolle Community für Hundemenschen wie dich. Und wenn du magst, schick deine eigene kleine Hundegeschichte – vielleicht wird sie ja im nächsten Podcast vorgelesen!
Viel Freude beim Beobachten, Lernen und Verstehen – und eine wundervolle Zeit mit deinem Welpen!
Kennst du eigentlich schon den Trust the dog CLUB?
NEIN? Na dann aber los! Warum du mitmachen solltest?
- Damit du deinen Hund bei schlechtem Wetter auslasten kannst
- Um mit deinem Hund enger zusammenzuwachsen
- Damit dein Hund mehr auf dich achtet
- Weil dein Hund über sich hinauswachsen wird
- Um deinen Hund noch besser kennenzulernen
- Damit du deinen Hund aus schwierigen Situationen herausholen kannst
- Um die Konzentrationsfähigkeit deines Hundes zu verbessern