Als zertifizierte Hundetrainerin und Gründerin einer Online-Hundeschule habe ich schon viele Hunde kennengelernt und trainiert. Doch keiner hat mich so berührt und herausgefordert wie Teufelchen, ein Auslandshund aus Spanien. Ihre Geschichte ist nicht nur ein Beweis für die Kraft der “liebevollen Konsequenz”, sondern auch ein lebendes Beispiel für die Methoden, die ich in meinen Online-Kursen wie “Hundeerziehung leicht gemacht” vermittle. Lasst mich euch mitnehmen auf eine Reise, die zeigt, wie man “mit einer Mütze voll Spaß einen entspannten, ausgeglichenen Hund bekommt” – selbst wenn der Start alles andere als einfach ist.

Dieser Blogartikel ist mein Beitrag zur Blogparade “Was macht deine Fellnase so einzigartig” von Chantal von Niederhäusern.

Ein unerwarteter Neuzugang

Es begann mit einem Foto in einem Online-Katalog einer Tierschutzorganisation. Ich scrollte durch die Bilder, auf der Suche nach einem Hund, den ich als Pflegestelle aufnehmen könnte. Dann sah ich sie: Teufelchen, damals noch Alma genannt. Um ehrlich zu sein, sie war nicht gerade fotogen. Auf dem Bild sah man einen verängstigten, schmutzigen kleinen Hund, der sich in einer Ecke duckte. Aber irgendetwas an ihrem Blick sprach mich an. Als erfahrene Hundetrainerin erkannte ich sofort: Dieser Hund hatte “einen in der Waffel”, wie wir scherzhaft sagen. Eine echte Herausforderung also – genau das, was ich suchte.

Die Entscheidung, Teufelchen als Pflegehund aufzunehmen, war nicht einfach. Mein Partner war skeptisch, unser Haus ist klein, und wir hatten bereits zwei Hunde. Doch mein Instinkt sagte mir, dass dieser Hund eine Chance verdiente. Außerdem wollte ich die Gelegenheit nutzen, den gesamten Prozess der Aufnahme eines Auslandshundes zu dokumentieren – von den ersten Schwierigkeiten bis hin zur erfolgreichen Integration.

Die erste Begegnung mit Teufelchen

Die Abholung war ein Erlebnis für sich. Ein LKW voller Hunde aus Spanien, und mittendrin Teufelchen. Als sie mir in die Arme gelegt wurde, war sie ein zitterndes Bündel Angst, von oben bis unten mit ihren eigenen Exkrementen verschmutzt. Der Geruch war fürchterlich, aber das war nebensächlich. Wichtiger war, dass ich sofort erkannte: Hier wartete eine große Aufgabe auf mich.

Herausforderungen bei der Eingewöhnung

Die ersten Tage mit Teufelchen waren intensiv. Ihre extreme Ängstlichkeit zeigte sich in jeder Situation. Sie floh vor menschlichem Kontakt, zitterte bei Berührungen und war völlig überfordert von ihrer neuen Umgebung. Hier kamen meine Erfahrungen als Hundetrainerin zum Tragen. In meiner Online-Hundeschule lehre ich, wie wichtig es ist, einem Hund Zeit zu geben und gleichzeitig klare Strukturen zu schaffen.

Hier seht ihr ein kurzes Video von Teufelchen. Ihr könnt sehen, wie verängstigt sie war.

Erste Hürden und Lehren

Der erste Spaziergang war eine Herausforderung. Teufelchen kannte weder Leine noch Geschirr und versuchte panisch zu fliehen. Hier machte ich einen Anfängerfehler, den ich in meinen Kursen stets warne zu vermeiden: Ich verwendete ein schlecht sitzendes Geschirr. Das Ergebnis? Teufelchen entkam und ich erlebte Momente purer Angst. Dank des eingezäunten Grundstücks und meines anderen Hundes Kasper, dem sie ins Haus zurück folgte, war sie bald wieder sicher bei mir.

Diese Erfahrung unterstrich, wie wichtig es ist, von Anfang an auf Sicherheit zu achten – eine Lektion, die ich in meinem Kurs “Hundeerziehung leicht gemacht” immer wieder betone. Ab diesem Moment trug Teufelchen stets ein Sicherheitsgeschirr und eine lange Leine.

Ein Glücksfall war die Integration in unsere bestehende Hundefamilie. Meine Hunde Nala und Kasper nahmen Teufelchen sofort an. Besonders Kasper wurde zu ihrem Anker, einer Konstante, an der sie sich orientieren konnte. Dies zeigte mir einmal mehr, wie wertvoll gut sozialisierte Hunde bei der Eingliederung eines neuen Familienmitglieds sein können.

Schrittweise Vertrauensbildung

In meiner Online-Hundeschule predige ich stets: “Liebevolle Konsequenz ist der Schlüssel.” Bei Teufelchen war dies wichtiger denn je. Trotz ihrer Ängste war es entscheidend, von Anfang an klare Regeln und Grenzen zu setzen. Das bedeutete zum Beispiel, dass bestimmte Bereiche im Haus tabu waren. Diese Regeln gaben ihr Struktur und Sicherheit in einer für sie chaotischen Welt.

Fokus auf den Rückruf

Anstatt mich auf klassische Kommandos wie “Sitz” oder “Platz” zu konzentrieren, legte ich den Fokus auf den Rückruf. Ich entwickelte ein spezielles Schnalzgeräusch, das ich mit positiven Erlebnissen verknüpfte. Jedes Mal, wenn ich dieses Geräusch machte, warf ich Teufelchen Leckerlies zu – ohne zu erwarten, dass sie zu mir kam. So lernte sie langsam, dass von mir nichts Böses ausging.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Gewöhnung an neue Umgebungen. Schon einen Monat nach ihrer Ankunft nahmen wir Teufelchen mit in den Urlaub an die Ostsee. Diese Erfahrung, immer mit einem ihrer Hundekumpels an der Seite, half ihr enorm, Vertrauen zu fassen. Am Strand, immer gesichert, konnte sie die Welt erkunden und lernen, dass nicht alles Neue bedrohlich ist.

In meinen Online-Kursen betone ich immer, wie wichtig es ist, dem Hund Zeit zu geben und Geduld zu haben. Bei Teufelchen war dies essenziell. Ob beim Anleinen, Füttern oder einfach nur beim Zusammensein – alles geschah in ihrem Tempo. Ich zwang ihr nichts auf, sondern ließ sie selbst entscheiden, wann sie bereit für den nächsten Schritt war.

Durchbrüche in der Beziehung

Der Moment, der alles veränderte, kam unerwartet. Eines Abends lag ich entspannt mit Kasper auf dem Sofa. Teufelchen saß davor und beobachtete uns intensiv – eine Eigenschaft, die sie bis heute beibehalten hat.

Plötzlich, völlig aus eigenem Antrieb, sprang Teufelchen auf das Sofa. Sie erschrak sich selbst so sehr, dass sie sofort wieder heruntersprang, aber dieser kurze Moment war bahnbrechend. Es war, als hätte sie beschlossen: “Diese Menschen sind vielleicht doch nicht so schlimm.” Von da an ging es stetig bergauf.

Dieser Moment bestätigte einmal mehr meine Philosophie, die ich in meiner Online-Hundeschule vertrete: Geduld und Vertrauen zahlen sich aus. Indem wir Teufelchen die Zeit gaben, die sie brauchte, und ihr gleichzeitig eine sichere Umgebung boten, konnte sie selbst den Schritt auf uns zu machen.

In den folgenden Wochen entwickelte sich Teufelchen zu einer wahren Kuschelmaus. Sie suchte nun aktiv unsere Nähe, legte sich neben uns auf die Couch und genoss es sichtlich, gestreichelt zu werden. Diese Transformation war nicht nur für Teufelchen ein Erfolg, sondern bestätigte auch die Wirksamkeit der Methoden, die ich in meinen Kursen wie “Hundeerziehung leicht gemacht” lehre.

Teufelchens besondere Gaben

Was Teufelchen so besonders macht, ist ihre außergewöhnliche Fähigkeit zur Selbstreflexion und Bewertung von Situationen. Sie beobachtet intensiv ihre Umgebung, bevor sie handelt – eine Eigenschaft, die ich in meinen Trainings oft als wichtigen Aspekt der Hundepersönlichkeit hervorhebe.

Ihre Bindung zu unseren anderen Hunden, insbesondere zu Kasper, ist bemerkenswert. Teufelchen hat von Anfang an die Gesellschaft anderer Hunde als Sicherheit genutzt und sich an ihnen orientiert. Dies unterstreicht, wie wichtig gut sozialisierte Hunde für die Integration eines Angsthundes sein können, meine Hunde Kasper und Nala waren meine wichtigste Unterstützung.

Trotz ihrer schwierigen Vorgeschichte zeigt Teufelchen eine außergewöhnliche Lernbereitschaft. Sie hat sich nicht nur an ein völlig neues Leben gewöhnt, sondern auch zahlreiche Kommandos und Verhaltensweisen gelernt. Diese Resilienz und Anpassungsfähigkeit machen sie zu einem lebenden Beispiel für die Kraft positiver Erziehungsmethoden, wie ich sie in meiner Online-Hundeschule vermittle.

Teufelchen zeichnet sich damit durch einige bemerkenswerte Eigenschaften aus:

• Außergewöhnliche Fähigkeit zur Selbstreflexion und Situationsbewertung

• Intensive Beobachtungsgabe vor dem Handeln

• Starke Bindung zu anderen Hunden, besonders zu Kasper

• Nutzung der Gesellschaft anderer Hunde als Sicherheitsanker

• Erstaunliche Lernbereitschaft trotz schwieriger Vorgeschichte

• Beeindruckende Resilienz und Anpassungsfähigkeit

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Die Entscheidung zum Bleiben

Je länger Teufelchen bei uns war, desto klarer wurde, dass sie perfekt in unsere Familie passte. Obwohl sie ursprünglich als Pflegehund gedacht war, wuchs die emotionale Bindung stetig. Jedes Mal, wenn sich potenzielle Adoptiveltern meldeten, merkte ich, wie schwer es mir fiel, Teufelchen gehen zu lassen.

Schließlich musste ich mir eingestehen: Teufelchen war längst mehr als nur ein Pflegehund. Sie war ein festes Mitglied unserer Familie geworden. Diese Erkenntnis führte zu der Entscheidung, sie dauerhaft bei uns zu behalten – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue.

Dieser Prozess zeigte mir einmal mehr, wie wichtig es ist, bei der Hundeauswahl nicht nur auf äußere Faktoren zu achten, sondern auch auf die emotionale Verbindung. In meinen Arbeit mit Mensch-Hund-Teams betone ich oft, dass die perfekte Mensch-Hund-Beziehung Zeit braucht und sich manchmal auf unerwartete Weise entwickelt.

Aktuelle Situation und Ausblick

Heute, Monate nach ihrer Ankunft, ist Teufelchen kaum wiederzuerkennen. Sie läuft in sicheren Umgebungen ohne Leine, hat einen zuverlässigen Rückruf und beherrscht sogar einige Tricks. Ihr Lieblingskunststück ist “Dreh dich”, was sie mit Begeisterung vorführt.

Natürlich gibt es noch Herausforderungen. In manchen Situationen zeigt Teufelchen immer noch Unsicherheiten, und wir arbeiten kontinuierlich daran, ihr Selbstvertrauen weiter zu stärken. Aber der Fortschritt ist unübersehbar und bestätigt die Wirksamkeit der Methoden, die ich selbst anwende und auch meinen Kunden zeige.

Unser Weg mit Teufelchen ist ein perfektes Beispiel für meinen Wahlspruch: “In meiner Online-Hundeschule zeige ich dir, wie du mit liebevoller Konsequenz, spielerisch und mit einer Mütze voll Spaß, einen entspannten, ausgeglichenen Hund bekommst.” Teufelchens Entwicklung von einem verängstigten Straßenhund zu einem fröhlichen, vertrauensvollen Familienmitglied ist der lebende Beweis dafür.

Hier seht ihr, wie ich mit Teufelchen kuschen kann.

Fazit: Was Teufelchen so einzigartig macht

Teufelchens Geschichte ist mehr als nur die Erzählung einer gelungenen Hundeadoption. Sie ist ein Lehrstück über Geduld, Vertrauen und die Kraft positiver Erziehungsmethoden. Was sie so einzigartig macht, ist ihre bemerkenswerte Fähigkeit, trotz schwieriger Startbedingungen, Vertrauen zu fassen und zu lernen.

Ihre Entwicklung hat nicht nur unser Leben bereichert, sondern auch meine Arbeit als Hundetrainerin beeinflusst. Teufelchen ist ein lebendes Beispiel für die Methoden und Prinzipien, die ich in meiner Online-Hundeschule vermittle. Sie zeigt, dass selbst Hunde mit schwierigem Hintergrund mit der richtigen Herangehensweise zu ausgeglichenen, fröhlichen Begleitern werden können.

Für mich persönlich ist Teufelchen eine ständige Erinnerung daran, warum ich diese Arbeit liebe. Sie zeigt, dass jeder Hund einzigartig ist und individuelle Aufmerksamkeit verdient. Ihre Geschichte inspiriert mich, weiterhin Hundebesitzer zu ermutigen, geduldig und verständnisvoll mit ihren vierbeinigen Freunden umzugehen.

Teufelchen lehrt uns, dass es bei der Hundeerziehung nicht um schnelle Erfolge geht, sondern um den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung. Sie erinnert uns daran, dass jeder Hund sein eigenes Tempo hat und dass Respekt und Verständnis der Schlüssel zu einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung sind.

Abschließend möchte ich alle Hundebesitzer ermutigen, die vielleicht vor ähnlichen Herausforderungen stehen: Gebt nicht auf! Mit den richtigen Methoden, viel Geduld und Liebe kann jeder Hund – egal ob Welpe oder Angsthund aus dem Ausland – zu einem wunderbaren Begleiter werden. 

Teufelchen ist und bleibt einzigartig – nicht nur für uns, sondern als lebendes Beispiel dafür, was mit Liebe, Geduld und den richtigen Trainingsmethoden möglich ist. Ihre Geschichte ermutigt hoffentlich auch andere, einem Hund aus schwierigen Verhältnissen eine Chance zu geben und dabei die Freude zu entdecken, die eine solche Beziehung mit sich bringen kann.

Wenn ihr mehr über positive Hundetrainingsmethoden erfahren möchtet oder Unterstützung bei der Erziehung eures eigenen Hundes sucht, schaut gerne auf meinen Webseiten vorbei. Dort findet ihr Kurse wie “Hundeerziehung leicht gemacht”, die euch dabei helfen, eine harmonische Beziehung zu eurem Vierbeiner aufzubauen – ganz nach dem Motto: Mit liebevoller Konsequenz, spielerisch und mit einer Mütze voll Spaß zu einem entspannten, ausgeglichenen Hund.

Wenn du selbst darüber nachdenkst, einem Angsthund ein Zuhause zu geben, hier einige bewährte Tipps:

  1. Geduld ist der Schlüssel: Gib deinem Hund die Zeit, die er braucht, um Vertrauen zu fassen.
  2. Schaffe eine sichere Umgebung: Ein ruhiger, vorhersehbarer Alltag hilft dem Hund, sich zu entspannen.
  3. Nutze positive Verstärkung: Belohne erwünschtes Verhalten konsequent.
  4. Setze klare, aber liebevolle Grenzen: Struktur gibt Sicherheit.
  5. Konzentriere dich zunächst auf den Vertrauensaufbau, nicht auf Kommandos.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass jeder Hund die Chance auf ein glückliches Leben in einem liebevollen Zuhause bekommt. Denn jeder Hund, ob Rassehund oder Mischling, ob Welpe oder Senior, ob aus dem Tierheim oder vom Züchter, hat das Potenzial, unser Leben auf einzigartige Weise zu bereichern – genau wie Teufelchen es für uns getan hat.